Frage      Biblische Prügelpädagogik
Die zehn biblischen Gebote verlangen unter anderem (2. Mose 20,12): "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren." Achtung vor dem Kind oder Nachsicht mit ihm werden nirgendwo verlangt.

Im Gegenteil! Zucht und Strenge ist durch alle Schriften hindurch oberstes Gebot (Spr 13,24): "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten."

Die von der Bibel empfohlene Erziehungspraxis ist eine der verhängnisvollsten Quellen unsäglichen Leidens zahlloser Kinder. Die gewalttätige Prügelpädagogik war verantwortlich für die in vielen tief religiösen Familien herrschende freudlose und bedrückende Atmosphäre; sie war Ursache neurotischer Verbiegungen und Verklemmungen.

Der allseits bekannte Spruch "Prügel haben noch keinem geschadet" entstammt direkt der biblischen Weisheitensammlung (Spr 23,13): "Lass nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten."

Niemand sollte vor der Unversöhn- lichkeit des Herrn bewahrt werden (Hebr 12,6): "Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt."

Wie viele prügelnde Väter haben sich die letzten 2.000 Jahre hindurch mit diesem Bibelvers entschuldigt, ja sich geradezu zum Knüppeln berufen gefühlt?

"Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört, und wenn sie ihn züchtigen und er trotzdem nicht auf sie hört, dann sollen Vater und Mutter ihn packen, vor die Ältesten der Stadt und die Torversammlung des Ortes führen und zu den Ältesten der Stadt sagen: Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker. Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen." (3. Mose/Dt 21,18-21)

"Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht." (Spr 13,24)

"Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters, wer auf Zurechtweisung achtet, ist klug." (Spr 15,5)

"Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, doch lass dich nicht hinreissen, ihn zu töten."(Spr 19,18 )

"Du schlägst ihn mit dem Stock, bewahrst aber sein Leben vor der Unterwelt." (Spr 23,14)

"Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen und deinem Herzen Freude machen." (Spr 29,17)

"Beug ihm den Kopf in Kindestagen; schlag ihn aufs Gesäss, solange er klein ist, sonst wird er störrisch und widerspenstig und du hast Kummer mit ihm." (Sirach 30,12)

"Wer härter straft, zeigt grössere Liebe." Hl. Augustin

"Ein toter Sohn ist besser als ein ungezogener." Martin Luther

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©Johannes Maria Lehner
 
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