Frage      Die Evolution des Glaubens
Wie alles in dieser materiellen Welt ist auch unser Gottesbild, die Bibel und das Christentum die Folge einer sich langsam entwickelnden Bewegung, geboren wie ein Planet, gewachsen wie eine Pflanze (Siehe Links wie "Vorbilder der Jesus-Sage").

Die Vorstellung eines rachsüchtigen Gottes, die zu Moses' Zeiten noch vorgeherrscht hatte, wandelte sich zu der erlösenden der Essener und mündete schließlich in der liebenden der modernen Christen.

Sollte sich Gott gebessert haben, wie es manchmal auch Menschen tun? - Dann kann er aber unmöglich der allwissende und allmächtige Gott sein, für den er sich bisher ausgegeben hat.

Vielleicht war der alte herrschende Gott ja nur eine fiktive Vaterfigur, die in den Köpfen urzeitlicher Menschen entstanden war, gut genug für eine patriarchalischen Stammesgesellschaft.

In diesem Fall müsste man darüber nachdenken, ob auch der neue,

barmherzige Gott nur das imaginäre Resultat menschlicher Hoffnungen und Wünsche ist, hervorgebracht von einer weiter entwickelten, 1500 Jahre später lebenden Kulturgesellschaft auf der Suche nach Trost für Demütigung und Unterdrückung.

Nicht nur, dass der Gott im Neuen Testament - aus welchen Gründen auch immer - nun kein rachsüchtiger Herrscher mehr ist, er spricht jetzt plötzlich auch nicht mehr selber zu den Menschen. Evangelisten, Missionare und Päpste müssen nun mit dem Heiligen Geist als Gesprächspartner vorlieb nehmen. Warum dieser plötzliche Sinneswandel?

Spontane Exklusivität und Einmaligkeit ist in der Christenheit nirgendwo zu finden, auch wenn die Kirche solche Zusammenhänge nicht gern sieht. Ihr würde ein aus dem Nichts entsprungenes, originales Christentum als eherne Wahrheit besser gefallen. Doch auch der Glaube unterliegt den Gesetzen der Evolution!

< zurück          nach oben          vor >


©Johannes Maria Lehner
 
-> Fenster schliessen                              --> Diese Seite drucken