Frage      Gottes Todesurteile
Der liebende Gott der Bibel ist wahrhaftig kein Gegner der Todesstrafe. In zahllosen Gesetzen schreibt er klar und deutlich den Tod als einzige Strafe vor. Einen Prozess, eine Anhörung des Beschuldigten, eine Beweisaufnahme oder gar die Einsetzung eines Fürsprechers hält der Herr an keiner Stelle für erwähnenswert.

Es fällt unangenehm auf, dass sich fast alle todeswürdigen Vergehen um die falsche Ausübung der Ehrerbietung zu Gott, um den Umgang mit anderen Göttern und um sexuelle Belange (im Sinne der Unterordnung des Mannes vor Gott oder der Reinhaltung der Rasse) drehen. Was für ein Gott muss sich mit Todesdrohung die Ehrerbietung seiner Anhängerschaft erzwingen?

Hier ein paar Kostproben göttlicher Todesgebote:

(1. Mose 2,17): "Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben."

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(1. Mose 17,14): "Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden."

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(2. Mose 12,15): "Wer gesäuertes Brot isst, vom ersten Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden."

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(2. Mose 21,12): "Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben."

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(2. Mose 21,14): "Wenn aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, so sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte."

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(2.Mose 21,15): "Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben." (Wer hingegen seine Kinder schlägt, hat nichs zu befürchten.)

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(2. Mose 21,16): "Wer einen Menschen raubt, (…) der soll des Todes sterben."

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(2. Mose 21,17): "Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben."

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(2. Mos/Ex. 22,17) "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen." (kath. Einheitsübersetzung)

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(2. Mose 30,33): "Wer solche Salbe (heiliges Salböl, nur für Priester bestimmt) macht, (…) der soll aus seinem Volk ausgerottet werden."

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(2. Mose 30,38): "Wer es (Räucherwerk) macht, (…) der soll ausgerottet werden."

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(2. Mose 31,15): "Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben."

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(3. Mose 7,20): "Wer aber essen wird von dem Fleisch des Dankopfers, (…) der wird ausgerottet werden."

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(3. Mose 7,21): "Und wenn jemand mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist, (…) der wird ausgerottet werden aus seinem Volk."

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(3. Mose 7,25): "Denn wer das Fett isst von solchen Tieren, von denen man dem Herrn Feueropfer bringt, der wird ausgerottet werden."

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(3. Mose 7,27): "Jeder, der Blut isst, wird ausgerottet werden."

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(3. Mose 17,3-4): "Wer aus dem Haus Israel einen Stier (…) schlachtet (…) und sie nicht vor die Tür der Stiftshütte bringt, (…) ein solcher Mensch soll ausgerottet werden."

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(3. Mose 17,8-9): "Wer aus dem Hause Israel (…) ein Brandopfer oder Schlachtopfer darbringt und bringt es nicht vor die Tür der Stiftshütte, um es dem Herrn zu opfern, der wird ausgerottet."

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(3. Mose 19,8): "Wer davon (Brandopfer) isst, (…) ein solcher Mensch wird ausgerottet werden."

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(3. Mose 20,2): "Wer unter den Israeliten oder den Fremdlingen in Israel eins seiner Kinder dem Moloch (Ein fremder Gott) gibt, der soll des Todes sterben."

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(3. Mose 20,10): "Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben."

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(3. Mose 20,11): "Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt, (…) so sollen beide des Todes sterben."

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(3. Mose 20,12): "Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, so sollen sie beide des Todes sterben."

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(3. Mose 20,13): "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so (…) sollen beide des Todes sterben."

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(3. Mose 20,14): "Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu; (…) man soll ihn mit Feuer verbrennen."

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(3. Mose 20,15): "Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben."

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(3. Mose 20,16): "Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten."

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(3. Mose 20,17): "Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, (…) sie sollen ausgerottet werden."

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(3. Mose 20,18): "Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihrer Tage, (…) so sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden."

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(3. Mose 20,20): "Wenn jemand mit der Frau seines Oheims Umgang hat, (…) ohne Kinder sollen sie sterben."

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(3. Mose 20,27): "Wenn ein Mann oder eine Frau Geister beschwören oder Zeichen deuten kann, so sollen sie des Todes sterben."

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(3. Mose 22,3): "Wer von euren Nachkommen herzutritt zu dem Heiligen, (…) und hat eine Unreinheit an sich, der wird ausgerottet werden vor meinem Antlitz. Ich bin der Herr."

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(3. Mose 23,29): "Denn wer nicht fastet an diesem Tage, der wird aus seinem Volk ausgerottet werden."

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(3. Mose 24,16): "Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben."

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(3. Mose 27,29): "Man soll auch keinen gebannten Menschen loskaufen; er soll des Todes sterben."

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(4. Mose 9,13): "Wer aber rein ist und wer nicht auf einer Reise ist und unterlässt es, das Passa zu halten, der soll ausgerottet werden."

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(4. Mose 15,30): "Wenn aber ein Einzelner aus Vorsatz frevelt, (…) so hat der den Herrn geschmäht. Er soll ausgerottet werden."

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(4. Mose 15,35): "Der Herr aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben."

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(4. Mose 19,13): "Wenn aber jemand irgendeinen toten Menschen anrührt, (…) so macht er die Wohnung des Herrn unrein, und solch ein Mensch soll ausgerottet werden."

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(4. Mose 19,20): "Wer aber unrein wird, (…) der soll ausgerottet werden."

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(4. Mose 35,16): "Wer jemand mit einem Eisen schlägt, dass er stirbt, der ist ein Mörder und soll des Todes sterben."

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(4. Mose 35,17): "Wirft er ihn mit einem Stein, (…) so ist er ein Mörder und soll des Todes sterben."

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(4. Mose 35,18): "Schlägt er ihn mit einem Holz, (…) so ist er ein Mörder und soll des Todes sterben."

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(4. Mose 35,21): "Stößt er jemand aus Hass (…) so soll der des Todes sterben."

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(4. Mose 35,31): "Und ihr sollt kein Sühnegeld nehmen für das Leben des Mörders; denn er ist des Todes schuldig und soll des Todes sterben."

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(Ri 21,5): "Denn es war ein großer Schwur getan worden, dass, wer nicht hinaufkäme zum Herrn nach Mizpa, der sollte des Todes sterben."

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(2. Chr 23,7): "Und wer in das Haus des Herrn geht, der sei des Todes!"

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(Hiob 36,12): "Gehorchen sie nicht, so werden sie dahinfahren durch des Todes Geschoß."

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(Jer 26,11): "Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt."

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(Hese 18,13): "Er soll nicht leben, sondern weil er alle diese Gräuel getan hat, soll er des Todes sterben."

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(Ps 37,22): "Denn die Gesegneten des Herrn erben das Land; aber die er verflucht, werden ausgerottet."

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Natürlich glaubt heute kaum jemand, ein Gott hätte solche Gebote wirklich je ausgesprochen. Die Verse verraten aber viel über die moralische Gesinnung der Bibelschreiber und sollten uns auch im Glauben an andere Textstellen misstrauisch machen.

Es verwundert auch, dass sich die offiziellen Kirchen von solchen Bibeltexten niemals distanziert haben. Nach wie vor gilt die gesamte Bibel als heilig und von Gott gegeben.

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©Johannes Maria Lehner
 
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